Seit inzwischen neun Jahren läuft das Sequel von Naruto ‘Boruto: Naruto Next Generations’ und hat seitdem die Fangemeinde stark gespalten. Während die einen finden, dass das Spin-Off dem Original nicht gerecht wird und die alten Charaktere nicht respektiert, versuchen die anderen ‘Boruto’ eine faire Chance zu geben und loben gerade in den letzten Jahren die Entwicklung des Manga und Anime hin zu einer ernsthafteren Erzählung.
Das Kunai fällt nicht weit vom Ninja
Doch wer als Naruto-Fan im Netz unterwegs ist, sieht allzu häufig Memes und Beiträge, die sich über das Sequel lustig machen. Besonders einige Plotpunkte und Designentscheidungen stehen in der Kritik, sowie die Nähe zur Vorlage. Von der Rivalität zwischen Boruto und Kawaki , die sehr an Naruto und Sasuke angelehnt ist, über Charakternamen wie Rock Lee und Metal Lee bis hin zu Charakteren, die die gleichen Eigenschaften und Rollen wie ihre Eltern in Naruto übernehmen.

Quelle: Crunchyroll
Bei all der Kritik fällt ein Name überdurchschnittlich häufig. Masashi Kishimoto, der Mangaka von Naruto, dessen Name auch ‘Boruto’ ziert. Für viele ist Kishimoto immer noch der federführende Autor und Mikio Ikemoto lediglich der Zeichner. Doch in einem nun veröffentlichten Interview aus dem August 2024 widerspricht Kishimoto dieser Darstellung.
Ghostwriter no Jutsu
“Bei Boruto ist Ikemoto vollständig für die Geschichte und die Hauptillustrationen verantwortlich. Es ist wirklich Ikemotos Manga.” Mit dieser Aussage zieht Kishimoto eine deutliche Linie und zeigt auch, dass er nur noch in beratender Position Ikemoto zur Verfügung steht. Dieser sei wirklich für die Entwicklung von ‘Boruto’ verantwortlich.
Doch wieso wird dann Kishimotos Name immer in einem Atemzug mit ‘Boruto’ erwähnt? Dafür gibt es vor allem zwei Theorien beziehungsweise Möglichkeiten. Die eine sind die sinkenden Verkaufszahlen des Mangas. Vermutlich erhoffte man sich wieder einen höheren Umsatz, wenn der originale Naruto-Schöpfer auch am Spin-Off mitarbeitet. Zum anderen wurde Kishimotos neues Projekt ‘Samurai 8: The Tale of Hachimaru’ sehr schnell wieder eingestellt. Da erscheint eine Rückkehr zu einer bereits etablierten Reihe logisch.
Doch genau hier liegt das Problem. Indem man die Fans glauben machte, Kishimoto sei für ‘Boruto’ verantwortlich, wuchs der Frust enttäuschter Leser:innen/Zuschauer:innen. Trotz häufiger Kritik an einem substanzlosen Cast und einer unnötig verworrenen Handlung findet Kishimoto deutliche Wort, um seinen Kollegen in Schutz zu nehmen: “Ich habe die besten Ideen für Naruto genommen, also denke ich, dass Ikemoto es hier ziemlich schwer hat. Es ist eine wirklich schwierige Serie zu schreiben, also bin ich immer auf seiner Seite. Bitte unterstützt ihr ihn auch alle!”