Produktionsschwierigkeiten bei ‘Avengers: Doomsday’? Das sagt die Mystique-Darstellerin

Quelle: Marvel, 20th Century Fox

Formwandlerin trifft Formlosigkeit: Aussagen von Mystique-Darstellerin Rebecca Romijn über das Skript für ‘Avengers: Doomsday’ rücken Marvels berüchtigte Drehpraxis wieder in den Fokus

X-Men, ex-Struktur.

Von Tilman Kicinski

31.07.2025

Erst vor kurzem sorgte DC-Chef James Gunn mit einer Aussage für Furore, dass unter seiner Führung keine Produktion ohne vollständiges Drehbuch starten würde. Viele sahen das als Seitenhieb gegen das MCU und sogar Marvel-Boss Kevin Feige äußerte sich dazu und dementierte die Vorwürfe. Nun berichtet Rebecca Romijn jedoch von genau solchen Zuständen beim aktuellen Avenger-Dreh.

Plus-sing statt Plan

Kevin Feige gab erst kürzlich zu, noch nie mit einem Drehbuch oder einem seiner Filme zufrieden gewesen zu sein. Damit beschreibt er aber eher das Problem vieler Filmschaffenden des Perfektionismus statt wirklicher Abneigung. Doch widersprach er Gunn auch deutlich, dass man nicht ohne Skript arbeiten würde, aber den Darstellenden immer Platz gebe, ihre Figuren weiterzuentwickeln und besser in den Film einzubringen.

Dabei bezieht er sich auch das inzwischen als Marvel-typische Prinzip des “Plus-sing”. Heißt konkret, dass häufig während des Drehs Änderungen vorgenommen werden und auch in der Postproduktion nicht selten ganze Abschnitte überarbeitet werden. Nachdrehs sind inzwischen ebenfalls die Regel, statt die Ausnahme.

Das sorgt mitunter für chaotische Zustände, die aber bereits seit dem ersten ‘Iron Man’-Film bestehen. Änderungen in letzter Minute und Improvisation gehören halt bei Marvel dazu. Eines der wohl bekanntesten Beispiele dessen ist die ‘Der Herr der Ringe’-Trilogie. Im ‘Behind the Scenes’-Material erzählen die Darstellenden, dass sie häufig erst am Morgen des Drehtages ihr Skript für den Tag erhielten und selbst das meist nicht die letzten Änderungen waren.

Trotz Chaos ein Riesenerfolg
Trotz Chaos ein Riesenerfolg
Quelle: Marvel

Mystiken des Marvel-Drehbuchs

Dennoch beunruhigt das viele Marvel-Fans, denn was manchmal gelingen kann, beschert nicht immer Erfolg und einige der letzten Marvel-Filme sind der Beweis dafür. Doch damit sind sie nicht allein, denn Rebecca Romijn, die Mystique in den ersten ‘X-Men’-Verfilmungen spielte, äußerte gegenüber dem Hollywood Reporter ebenfalls Besorgnis.

Zwar sei es wundervoll wieder an der Seite von Patrick Stewart und Ian McKellen zu drehen, doch ob ihre Dreharbeiten bereits abgeschlossen sind, weiß sie selbst nicht: “Ich bin mir nicht ganz sicher. Sie haben nicht einmal das Drehbuch zu Ende geschrieben.”

Das klingt nicht nur nach dem üblichen Marvel-Vorgehen, sondern beinahe schon problematisch. Aber deshalb sollte man nicht gleich in Panik geraten. Vermutlich haben beide auf ihre Weise recht. Feige hat sicherlich ein Skript und einen konkreten Plan, nur fehlen noch die Details, wie zum Beispiel Dialoge. Hingegen weiß Romijn nicht, was mit ihrer Figur noch passieren wird, da Marvel Studios auch immer sehr geheimniskrämerisch sind und sparsam mit brisanten Details umgehen.

Ob das Ganze ein Fiasko wird oder doch nur ein typischer, chaotischer Marvel-Dreh ist, werden wir am 16. Dezember 2026 selbst beurteilen können.