Die Sequel-Trilogie. Ein Thema, das in meinem Freundeskreis immer noch für Diskussionen sorgt und wir sind uns nie einig darüber, was uns daran gefallen hat und was nicht. Doch in einem Punkt sind wir alle einer Meinung, denn eine gute Trilogie war es nicht und wenn sie einen Namen hätte, wäre das “Verschenktes Potential”. Und mit der Meinung sind wir nicht allein. Auch Finn-Darsteller John Boyega hatte sich mehr von seiner Figur versprochen.
Ein halber Schritt zur Macht
Weniges ist so frustrierend, wie der Umstand, dass Disney keinen klaren Plan für die Sequel-Trilogie hatte. Und es ist zu jedem Moment spürbar. Immerhin verdanken wir dieser Planlosigkeit Oscar Isaacs Zeile: “Somehow, Palpatine returned.” Ein wundervolles Meme, geboren aus ungenutztem Potential. Doch dieses beschränkt sich nicht nur auf die Handlung im Allgemeinen, sondern auch auf all die spannenden Charaktere, die mehr und mehr zu eindimensionalen Hüllen verkamen.

Quelle: Lucasfilm, Disney
So auch Finn, der abtrünnige Sturmtruppler, der von John Boyega verkörpert wurde. Denn in ‘Das Erwachen der Macht’ wirkt es so, als wären Rey und Kylo nicht die einzigen machtsensitiven Personen der Trilogie. Auch Finn zeigt ein gewisses Potential und Boyega hoffte, dass dies noch weiter ausgebaut wird, wie er auf der Fan Expo Boston erzählte.
“Ich glaube, ich bin aufgrund des Drehbuchs zu ‘Das Erwachen der Macht’ davon ausgegangen, dass er Macht-affin ist, zumindest als ich das Drehbuch zu Ende gelesen hatte. Ich dachte, sie hätten zwei Jedis geplant. Ich dachte tatsächlich, dass sie uns ein bisschen wie Obi-Wan und Darth Vader darstellen würden. Dass wir uns gegeneinander wenden würden oder so etwas in der Art.”
Chance auf einen zweiten Anlauf
Doch stattdessen wurde er, nach seinem heroischen Ark im ersten Teil, in Ryan Johnsons ‘Die letzten Jedi’ wieder zu einem Abtrünnigen und Helden wider Willen herabgestuft. In ‘Der Aufstieg Skywalkers’ tritt er zusammen mit Poe, Oscar Isaacs Charakter, beinahe vollständig in den Hintergrund und wird als Comic Relief und Sprücheklopfer genutzt. Dabei fragen sich Fans immer noch, was Finn Rey wohl sagen wollte, bevor sie im Treibsand versanken.

Quelle: Lucasfilm, Disney
Trotz all der Kritik ist John Boyega immer noch bereit in seine Rolle als Finn zurückzukehren. Das erklärte er auf der Fan Expo Philadelphia: “Für mich hängt es davon ab, dass die Figur gut behandelt wird, dass der Handlungsstrang, der während des Entstehungsprozesses immer wieder angedeutet wurde, zu Ende geführt wird. Und hoffentlich gehen sie es dieses Mal so an, dass sie einen Plan haben, was sie während der gesamten Serie machen wollen.”
Mit dem angekündigten Film über Rey, die einen neuen Jediorden aufbaut, wäre die Grundlage zumindest da. Allerdings ist der Film, der 2023 angekündigt wurde, immer noch in der Entwicklungsphase. Doch bietet die Prämisse des Films die beste Möglichkeit, Finns Geschichte zu einem runden Ende zu bringen.