Diese düstere und wahre Geschichte steckt hinter Zach Creggers ‘Weapons’

Quelle: Warner Bros.

“Das war meine Kindheit” – Wie Zach Cregger in ‘Weapons’ ein persönliches Trauma in eine düstere Geschichte voller Magie verwandelte

Bannspruch oder Biographie?

Von Tilman Kicinski

22.08.2025

Zach Cregger verzaubert erneut die Kinos. Bereits nach seinem Debütant ‘Barbarian’ wurde der Regisseur für seinen erfrischenden Horrorfilm gelobt und mit ‘Weapons’ verfestigt er diesen Ruf nur. Das macht Lust auf mehr und wir können gespannt sein, was in den Jahren noch so kommen wird. Doch zunächst hängt mir noch ‘Weapons’ im Kopf, denn auch nach dem Film bleiben mehr Fragen als Antworten. Und einige von ihnen haben einen düsteren Ursprung.

Geheimnisse, Glocken und ein Hauch von Magie

Es folgen Spoiler zu ‘Weapons’: Von all den Fragen, die ich habe, beschäftigt mich die Sechs auf Gladys Klingel am meisten. Doch auch was es mit der schwebenden Waffe über dem Haus auf sich hat, wer genau die Erzählerin ist und was das für eine Pflanze ist, treibt mich um. Immerhin wurde die Waffe passenderweise von einem anderen Kinobesucher mit “Murica!” kommentiert.

Viele Mysterien des Films werden erst im letzten Drittel aufgedeckt, in dem klar wird, dass Alex Tante Gladys hinter den Vorkommnissen steckt und Alex gezwungen hat, ihr zu helfen. Dazu hatte sie Alex Eltern verzaubert und in einem vollständig apathischen Zustand gelassen. Nun war es an Alex für sie zu Sorgen, sie zu füttern und zu verhindern, dass sie sich nichts antun.

Alex Eltern sind nur noch leere Hüllen
Alex Eltern sind nur noch leere Hüllen
Quelle: Warner Bros.

Dabei ist genau dieser Teil überraschend persönlich, wie Cregger in einem Interview mit Vanity Fair erzählt: “Das ist eher ein Tagebucheintrag über mich. Das letzte Kapitel dieses Films ist rein autobiografisch. Das war meine Kindheit. Man lebt mit einem alkoholkranken Elternteil zusammen, und es kommt zu einer Umkehrung der Rollenverteilung. Das Kind kann zum [Betreuer] werden.”

Wenn Verzweiflung Zauber spricht

Auch wenn es in diesem Fall nicht Alkohol, sondern ein dunkler Zauber ist, sind die Parallelen deutlich: “Diese fremde Substanz kommt herein und verändert das Verhalten aller. Das Haus wird zu einem beängstigenden Ort. Man kann zur Schule gehen und so tun, als wäre alles in Ordnung, und dann kommt man nach Hause und versteckt sich vor einem zombieähnlichen Elternteil. Das kam mir so real vor.”

Gladys spielt ein tückisches Spiel
Gladys spielt ein tückisches Spiel
Quelle: Warner Bros.

Am Ende nutzt Alex Gladys Magie oder, um bei der Analogie zu bleiben, Substanz gegen sie und kann so ihre Machenschaften beenden. Dennoch ein düsteres Bild und Cregger geht nicht darauf ein, ob er sich der Gladys seiner Kindheit ebenfalls entledigen konnte. Es bleibt zu hoffen und unterstreicht das nahbare und nagende Gefühl des Films. Schließlich hat Cregger es geschafft, diese Angst direkt auf die Leinwand zu bannen.