Eine Marvel-Rolle heißt immer noch eine große Chance und ein wahrscheinlich langjährige Verpflichtung einzugehen. Obwohl Feiges MCU in den letzten Jahren etwas schwächelt, ist es für viele Schauspieler:innen eine großartige Möglichkeit, sich zu etablieren und eine gewisse Stabilität in einer sehr wechselhaften Branche zu bekommen. Doch dafür muss das jeweilige Projekt auch funktionieren und da hapert es zuletzt immer wieder, wie einige Darstellende erfahren mussten.
Große Pläne, kleiner Nachhall
‘Eternals’ ist eines dieser Projekte, welches eine ganze Welt voller Möglichkeiten öffnen sollte, doch die Kritiker:innen nicht überzeugen konnte. Auch wenn das Publikum dem Ganzen versöhnlicher gegenüberstand, reichte es nicht, um dem Film zum Erfolg zu verhelfen. Im Film treten die namensgebenden Eternals zum ersten Mal in Erscheinung, die die Menschheit bereits seit ihren frühen Anfängen begleiten. Da sie jedoch schworen, sich nie direkt einzumischen, halfen sie weder gegen Thanos, noch gegen eine andere Bedrohung.
Im Laufe des Films stellt sich heraus, dass die Erde einen Celestial im Kern beherbergt und diesem wie ein riesiges Ei dient. Einige Eternals wenden sich schließlich vom ursprünglichen Plan ab und verhindern die Geburt des Celestials, woraufhin einige der übrigen Eternals sich vor dem Celestial Arishem verantworten müssen. Doch nicht nur die Eternals werden im Film eingeführt, auch Dane Whitman, der von ‘Game of Thrones’-Star Kit Harrington gespielt wird, taucht auf. Dieser ist der Erbe des Black Knight und wird in der End-Credit-Szene von niemand Geringerem als Blade angesprochen. Und auch Thanos Bruder Eros wird am Ende eingeführt.

Quelle: Marvel
Doch was haben all diese großen Namen und spannenden Geschichten gemeinsam? Sie wurden vergessen. Oder wohl vielmehr, wegen des bescheidenen Einspielergebnisses, beiseite gelegt. Dabei sollten hier jede Menge neuer Handlungsstränge, sowie Filme und Serien ermöglicht werden. Das berichtet auch Kumail Nanjiani, der den Eternal Kingo verkörpert.
Vom Zehn-Jahres-Plan zum Stillstand
Im Podcast ‘Working It Out’ sprach der Schauspieler mit Mike Birbiglia über seine Marvel-Erfahrung und auch über das gebrochene Versprechen. Denn eigentlich umfasste der Deal ganze sechs Filme und ein Videospiel. Sogar eine Freizeitpark-Attraktion, vermutlich in Disney World, war geplant. Doch nichts von alledem wurde umgesetzt.
“Es ist ein Film namens ‘Eternals’, weißt du, ein großer Marvel-Film. Ich dachte mir: ‘Oh, das wird mein Job für die nächsten 10 Jahre sein.’ Ich habe für sechs Filme unterschrieben. Ich habe für ein Videospiel unterschrieben. Ich habe für eine Themenpark-Attraktion unterschrieben. Die lassen dich für all diese Sachen unterschreiben. Und dann denkst du dir: ‘Oh, das sind die nächsten 10 Jahre meines Lebens, also werde ich jedes Jahr Marvel-Filme machen und dazwischen meine eigenen kleinen Sachen, was auch immer ich machen will.’ Und dann ist nichts davon passiert.”
Auch wenn es aus Unternehmenssicht wohl verständlich ist, dass ‘Eternals’ vorerst nicht fortgesetzt wird, so ist es für die Schauspieler:innen doch eine große Belastung, wenn die vermeintliche Sicherheit plötzlich wegfällt: “Ich hatte anderthalb Jahre Zeit zu Hause, um einfach nur zu denken: ‘Oh, wenn das Ding herauskommt …’ Und dann kam es heraus und bekam wirklich schlechte Kritiken und lief nicht besonders gut. Das hat mich zu sehr erschüttert, und da dachte ich mir: ‘Oh, ich muss wohl zur Therapie gehen, um das zu verarbeiten.’”
Zwar besteht immer noch die Möglichkeit einer Marvel-Rückkehr, doch so bald wird diese wohl nicht stattfinden. Immerhin wurden die Eternals auch nicht für ‘Avengers: Doomsday’ vorgestellt. Entsprechend wird auch Eros nicht so bald wieder vorkommen. Auch Dane Whitman und Blade bleiben wohl vorerst noch im Marvel-Sumpf stecken. Und vom angekündigten ‘Blade’-Film fang ich gar nicht erst an.