Seit knapp zwei Wochen ist die letzte Staffel von Netflix’ Erfolgshit Squid Game auf der Streamingplattform zu sehen und bringt Gi-huns Geschichte zu einem spektakulären Ende. Doch dieses hätte beinahe ganz anders ausgesehen.
Achtung: In diesem Artikel gibt es Spoiler zum Ende von Squid Game. Wer das also noch nicht gesehen hat, sollte das hier später lesen.
Wenn Menschlichkeit zur Währung wird
Nach dem brutalen Finale der zweiten Staffel, in dem Gi-Huns Aufstand mit aller Gewalt niedergeschlagen wird, ist dieser völlig gebrochen und die Spiele gehen trotzdem weiter. Und auch das Dahinscheiden geliebter Charakter setzt sich in grotesker Manier fort. Und in all diesem Chaos wird auch noch das Baby von Spielerin 222 hineingeboren. Gi-hun nimmt sich im Laufe der Staffel dem Kind an und versucht, es zu beschützen, während die Abgründe der menschlichen Gier immer deutlicher werden.

Quelle: Netflix
Im Finale müssen sich die Spieler einem besonders perfiden Spiel stellen, bei dem die Mehrheit bestimmt, wer stirbt. Und natürlich ist das Neugeborene ganz oben auf der Liste der gierigen Gegenspieler. Allen Widrigkeiten zum Trotz, kann er sich durchsetzen und muss in der letzten Etappe nur entscheiden, ob er oder das Kind sterben wird. Eine grauenvolle Wahl, die mit einem selbstlosen Opfer von Gi-hun endet.
Opferbereitschaft vs. Egoismus
Dabei war ursprünglich das komplette Gegenteil geplant, wie Serienschöpfer Hwang Dong-hyuk durchblicken ließ. In seiner ersten Fassung überlebte und gewann Spieler 456 alias Gi-hun auch beim zweiten Mal die Spiele und kehrte zu seiner Tochter nach Los Angeles zurück. Dort sollte er die Rekrutierin, gespielt von Cate Blanchett, sehen. Ähnlich wie in der finalen Fassung, würde so gezeigt, dass die Spiele in Südkorea zwar vorbei seien, doch weltweit weiter gehen würden.

Quelle: Netflix
Doch im Schreibprozess wurde dem Serienschöpfer klar, dass Gi-hun ein sehr viel moralischeres Ende verdient hat. Und somit erhielt sein Tod gleich noch eine bedeutende Botschaft, denn am Ende sind Mut und Opferbereitschaft essentiell im Kampf gegen die Ungerechtigkeit. Es steht symbolisch für den Wunsch, der nächsten Generation eine bessere Welt zu hinterlassen.
Mit dem ursprünglichen Ende wäre Gi-hun eher ein weiteres Rädchen im Getriebe des Kapitalismus und der Gier geworden. Jemand, der die Unschuld opfert, um sich selbst zu retten. Ein innerer Konflikt, der auch den Frontman augenscheinlich berührt hat, denn er scheint anschließend die Spiele zumindest in Südkorea beendet zu haben.
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