James Gunns Aussage löst ein überraschendes Geständnis von MCU-Chef Kevin Feige aus

Quelle: Marvel

Zwischen den Zeilen: Keine Produktion ohne Plan – Gunns Prinzip sorgt für Gesprächsstoff und MCU-Chef Feige gibt zu, noch nie mit einem seiner Filme zufrieden gewesen zu sein

To script or not to script.

Von Tilman Kicinski

29.07.2025

Kaum feiert James Gunns DCU seinen ersten Erfolg, schon fällt der kreative Kopf mit einem mutmaßlichen Seitenhieb gegen den mächtigen Konkurrenten Marvel auf. Zumindest spekulieren das einige Fans und selbst der MCU-Boss Kevin Feige hat sich nun geäußert. Grund dafür war das Versprechen Gunns, dass unter ihm niemals ein DC-Projekt in Produktion gehen würde, wenn das Drehbuch nicht fertiggestellt ist.

Perfekt unzufrieden

Aufgrund des engen Zeitplans des MCUs kursieren seit einiger Zeit Gerüchte darüber, dass Marvel Studios auch schon hin und wieder mit den Dreharbeiten begonnen habe, während das Drehbuch noch in Arbeit war, nur um die gesetzten Kinostarts einzuhalten. Somit haben viele Leute direkt eine Verbindung zwischen Gunns Aussage und dem MCU hergestellt. 

Obwohl dies nicht einmal klar ist, wurde natürlich auch Marvel-Chef Kevin Feige von Variety darauf angesprochen und überraschte mit seiner Aussage: “Wir haben noch nie einen Film ohne vollständiges Drehbuch begonnen, und ich war noch nie mit einem Drehbuch zufrieden, das wir hatten. Ich war noch nie mit einem Film zufrieden, den wir veröffentlicht haben.”

Gemeint ist damit vor allem, dass Filmschaffende nie zu einhundert Prozent mit ihrer Arbeit zufrieden sein werden. Irgendwo gibt es immer noch den einen Punkt, der besser sein könnte. Die eine Dialogzeile, die noch nicht ganz so klingt wie man es eigentlich wollte. Ein Schnitt, der nicht perfekt sitzt oder der eine Shot, der schlicht nicht gelingen wollte. Nicht umsonst heißt es immer wieder, dass Filme nie wirklich beendet werden, sondern aufgegeben werden.

Auch Superman zieht nicht ohne Plan los
Auch Superman zieht nicht ohne Plan los Quelle: DC, Warner Bros.

Zwischen Skript und Spontanität

Feige ist also nicht grundsätzlich unzufrieden mit den Werken des MCU, doch werden sie wohl auch nie zu hundert Prozent einer Vision entsprechen. Etwas zum Verbessern findet sich halt immer. Doch viel wichtiger erteilt Kevin damit den Gerüchten um Drehstarts ohne Plan eine Absage. Zwar starte man nie ohne Skript und Drehbuch, doch die Regisseur:innen lassen immer Raum, damit die Darstellenden ihre Figuren erweitern können.

“Die Schauspieler, sowohl diejenigen, die diese Figuren zum ersten oder zweiten Mal spielen, als auch diejenigen, die sie zum zehnten oder zwölften Mal spielen, sind die besten der Welt und kennen diese Figuren so gut. Wenn sie eine Idee haben, möchten Sie sich diese anhören, sich darauf einstellen und sie verbessern. Das würde ich nicht ändern wollen.”

Es würde nicht zur Philosophie Marvels passen, Änderungen grundsätzlich abzulehnen und Feiges Erfahrung nach war auch James Gunn nie ein solcher Regisseur: “Ich weiß, dass es Filmemacher gibt – James gehört meiner Erfahrung nach nicht dazu, vielleicht ist er es jetzt -, die sagen: „Wenn du in meinem Film mitspielen willst, sag einfach Bescheid und bleib die ganze Zeit hier, falls wir dich brauchen.“ Wir haben so viele Schauspieler, dass wir das nicht machen können. Wir machen das nicht. Wir geben den Leuten einen Zeitrahmen und halten uns daran.”

Wen und ob James Gunn mit dieser Aussage jemanden bestimmtes meinte, ist also unklar. Fest steht jedoch, dass im MCU viel Raum für Improvisation und eigene Ideen gelassen wird. Dies wird im DCU wohl nicht groß anders sein, immerhin hat Gunn selbst mit ‘Guardians of the Galaxy’ einen sehr humorvollen Film auf die Leinwand gebracht.